Mysore 2018

von Fabiana Salati und Francesco De Tonno

Frühjahr in Mysore

Nachdem wir bereits seit längerer Zeit nach einer Gelegenheit suchten im Ausland bedürftige Menschen zahnärztlich zu behandeln, fanden wir durch eine Internetrecherche die Organisation GDCI.
Unsere Pläne konnten kurzfristig umgesetzt werden und so beschlossen wir bereits im Ende März nach Mysore zu fliegen. Die Organisation unterstützte uns tatkräftig bei der Kommunikation und Planung des Einsatzes und die Vorfreude war groß, als dann auch als kleine Überraschung ein paar Broschüren mit Informationen über Indien und Mysore im Briefkasten lagen.
Wir konnten über Freunde und Bekannte viele Spenden in Deutschland sammeln und traten mit viel Gewicht unsere Reise an. Dr. Manju, der ortsständige Zahnarzt des Holdsworth Memorial Hospitals, war schon vor Abreise über Email und Telefon mit uns in Kontakt getreten um über unseren Aufenthalt und unsere genaue Ankunft zu erfahren.
Am Tag der Ankunft wurden wir dann auch von Dr. Manju und zwei weiteren Mitarbeitern am Flughafen abgeholt. Auf halber Strecke gab es einen Abstecher in ein indisches Restaurant und man bestellte reichlich Essen für uns, erklärte uns wie man diese Gerichte nennt und zeigte uns die indische Art zu essen.
Wir fühlten uns wirklich sehr willkommen und sehr respektvoll behandelt. Die Fahrt wurde fortgesetzt und am Abend trafen wir dann endlich im Krankenhaus ein.
Zu unserer Überraschung wurde direkt gegenüber des Krankenhauses eine Unterkunft für uns bereitgestellt, mit eigenem Bad mit Eimerdusche, und sogar Fernseher. Man erkannte wie viel Mühe man sich für uns gemacht hatte und alle waren ganz stolz darauf, uns die Unterkunft zu zeigen.
Obwohl wir unglaublich müde waren, wollte Dr. Maju uns noch durch das Krankenhaus führen, bei der Gastfreundlichkeit konnten wir das dann auch nicht aufschieben und bekamen noch unseren persönlichen Rundgang und alle im Krankenhaus freuten sich, uns zu sehen.
Am nächsten Tag sollte der erste Einsatz stattfinden, leider trafen wir hier ein paar Probleme an. Es gab einen Chefwechsel im Krankenhaus wenige Monate vor unserer Ankunft und für die neue Chefin Dr. Shanthi, war es somit der erste Einsatz, so dass ihr leider in der Planung Fehler unterlaufen sind. Das hatte zur Folge, dass uns eine Genehmigung fehlte um Kinder in Internaten und Schulen besuchen zu dürfen. Zudem fiel der Zeitpunkt unseres Einsatzes genau in die Schulferien und viele Kinder waren nicht mehr in den Internaten.
Trotzdem sorgte Dr. Shanthi dafür, dass das dental department am nächsten Tag von ein paar Kindern besucht wurde.
Wir haben Füllungen gelegt und auch eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt. Es folgten noch weitere Tage an denen wir im Krankenhaus Kinder behandeln konnten und auch manche Mitarbeiter unsere zahnärztliche Behandlung aufsuchten.

Fazit

Insgesamt hatten wir aber leider nur um die 20 Patienten.
Trotzdem war es eine sehr schöne Erfahrung. Aus Deutschland hatten wir viel Spielzeug für die Kinder mitgebracht und es war eine große Freude am Ende jeder Behandlung, zu erleben wie selbst die kleinsten uns mit einer Verbeugung und einem süßen „Namaste“ verabschiedeten und ganz stolz mit einem Ball, Auto oder Armband das dental Department verließen.
Wir hätten uns mehr Arbeit gewünscht aber wir glauben das Beste aus unserem Einsatz gemacht zu haben. Zudem hat man uns einen sehr angenehmen Aufenthalt bereitet.
Wir wurden dreimal täglich mit reichlich Essen versorgt und sehr respektvoll behandelt. Dr. Shanthi und auch die Krankenschwester Roseline haben stets für
unser Wohl gesorgt.
Aufgrund der fehlenden Arbeit haben wir dann beschlossen früher abzureisen, was alle verstehen konnten. Man verabschiedete uns herzlich mit zwei großen
Obstkörben, indischer Seife und Schals. Sie legten uns Blumenkränze um und baten uns noch um ein gemeinsames Foto. Ein unbeschreiblich schöner Abschied.

Wir hoffen bald erneut nach Mysore zurückkehren zu können und sind uns sicher, dass uns dann ein guter Einsatz ermöglicht wird.
Etwas früher als geplant aber mit einer tollen neuen Erfahrung im Gepäck sind wir dann abgereist.

Fabiana Salati und Francesco De Tonno